


Die fotografische Dokumentation moderner Architektur in medizinischen Einrichtungen verlangt ein besonderes Fingerspitzengefühl. Räume einer Praxis oder Klinik sollen nicht nur funktional wirken, sondern Vertrauen schaffen, Orientierung bieten und eine angenehme Atmosphäre erzeugen. Genau diese Balance aus Gestaltung, Funktionalität und Wohlgefühl ist es, die die Architekten Bommert und Knoop – heute unter ATMO Architektur bekannt – für die Augenklinik Dardenne geschaffen haben. Als Fotograf durfte ich eine von ihnen entworfene, großzügige Holzwand dokumentieren, die zwei wichtige Bereiche der Klinik trennt: den Wartebereich auf der einen und eine Küche auf der anderen Seite. Dieses Projekt zeigt exemplarisch, wie Architektur in medizinischen Einrichtungen durch Design und Materialität eine positive Wirkung auf Menschen haben kann. Mit meiner Praxisfotografie möchte ich genau das sichtbar machen.
Die Herausforderung in solchen Räumen liegt oft in der Kombination aus technischer Ausstattung, Hygienestandards und einem hohen ästhetischen Anspruch. Patienten sollen sich wohlfühlen, ohne dass der Raum seine medizinische Funktion verliert. Gleichzeitig möchten Architekten ihre gestalterische Handschrift zeigen und die Besonderheiten ihrer Arbeit präsentieren. Die Trennwand, die ich fotografiert habe, ist ein gelungenes Beispiel für diesen gestalterischen Ansatz: warm, freundlich, funktional und mit einem klaren identitätsstiftenden Design.
Die fotografierte Trennwand spielt in der Raumkomposition eine zentrale Rolle. Sie trennt nicht nur zwei funktionale Zonen, sondern wirkt wie ein verbindendes Element, das dem Raum Struktur, Ruhe und Wärme gibt. Die Architekten Bommert und Knoop haben sich bewusst für eine großzügige Holzfläche entschieden, die mit ihrer natürlichen Maserung und angenehmen Haptik ein Gegengewicht zu den oft klinisch wirkenden Oberflächen eines medizinischen Umfelds darstellt.
Auf der Seite des Wartebereichs zeigt die Holzwand zusätzlich ein besonderes Detail: Sie ist mit einer floralen Tapete versehen, die den Raum sofort freundlicher, menschlicher und weicher wirken lässt. Die floralen Muster erzeugen eine gewisse Lebendigkeit und Visualität, die gerade in Wartezonen oft positiv wahrgenommen wird. Patienten erleben hier eine Umgebung, die sie nicht an sterile Krankenhausräume erinnert, sondern an einen modernen, gestalterisch kuratierten Innenraum.
Als Fotograf bestand meine Aufgabe darin, diese Dualität sichtbar zu machen: das natürliche Holz, seine Struktur, die Ausstrahlung von Wärme – und gleichzeitig die stilistische Ergänzung durch die Tapete. Die Praxisfotografie lebt davon, Materialität in Bildern greifbar zu machen. Holz soll nach Holz aussehen. Licht soll seine Oberflächen modellieren. Die Tapete soll ihre Muster klar, freundlich und harmonisch zeigen. Diese Details transportieren die Identität des Raums und der architektonischen Intention.
Auf der anderen Seite der Wand befindet sich eine Küche, die eher funktional gestaltet ist, jedoch ebenfalls mit hochwertigen Materialien und einer klaren Linienführung arbeitet. Hier ging es darum, die technische Sauberkeit und Präzision der Gestaltung einzufangen. Die Trennwand wirkt somit wie der ruhende Pol zwischen zwei sehr unterschiedlichen Nutzungsszenarien, die durch die Architektur harmonisch miteinander verbunden werden.
Praxisfotografie spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die Qualität architektonischer Räume sichtbar zu machen. Besonders im medizinischen Kontext müssen Fotos weit mehr als nur dokumentieren: Sie sollen zeigen, wie Räume wirken, wie sie Nutzerinnen und Nutzer empfangen und wie Architektur dabei hilft, Vertrauen und Orientierung zu schaffen. Die Aufnahmen sollen gleichzeitig ästhetisch, informativ und atmosphärisch sein.
Im Projekt mit den Architekten Bommert und Knoop stand deshalb im Vordergrund, die Balance zwischen Funktionalität und Atmosphäre hervorzuheben. Die Holzwand repräsentiert genau diesen Gedanken. Sie ist einerseits ein funktionales Element, das Akustik verbessert und Bereiche klar trennt. Andererseits ist sie ein visuelles Highlight, das dem Raum Identität gibt.
Bei der Fotografie habe ich besonders auf folgende Aspekte geachtet:
Natürliches Licht: Die Bilder sollten hell und freundlich sein, aber ohne harsche Schatten. Gerade in medizinischen Räumen ist Licht ein wichtiges Gestaltungselement.
Materialität: Die Holzstruktur sollte klar sichtbar sein, die Tapete detailreich und dennoch ruhig wirken.
Perspektive: Die Bildwinkel mussten sowohl die Größe der Wand als auch die Beziehung zum Raum zeigen.
Atmosphäre: Der Wartebereich sollte einladend wirken, die Küche strukturiert und funktional.
Durch diese Kombination lassen sich Räume emotional erfahrbar machen – ein zentraler Aspekt jeder professionellen Praxisfotografie.
Für Architekten ist dieser Blick besonders wertvoll. Fotos werden nicht nur für die eigene Webseite verwendet, sondern auch für Wettbewerbe, Veröffentlichungen, Social Media oder die Kommunikation mit potenziellen Auftraggebern. Gute Praxisfotografie kann zeigen, wie sorgfältig geplant wurde, wie Materialien gewählt wurden und wie ein Raum im echten Leben wirkt.
In Zeiten, in denen Praxen und Kliniken immer stärker um Aufmerksamkeit und Vertrauen konkurrieren, spielt auch die visuelle Außendarstellung eine große Rolle. Moderne Patienten informieren sich online, bevor sie eine Praxis betreten. Sie möchten sehen, wie die Räume wirken, ob sie freundlich gestaltet sind, ob sie Modernität und Professionalität vermitteln. Genau hier setzt hochwertige Praxisfotografie an: Sie übersetzt architektonische Qualität in Bilder, die Vertrauen schaffen und Orientierung geben.
Für die Architekten Bommert und Knoop – beziehungsweise ATMO Architektur – bedeuten solche Fotos zudem eine Möglichkeit, die eigene gestalterische Handschrift klar zu präsentieren. Ihre Projekte zeichnen sich durch eine klare Formensprache, natürliche Materialien und eine bewusste Verbindung zwischen Funktionalität und Atmosphäre aus. Die dokumentierte Trennwand in der Augenklinik Dardenne ist ein Beispiel ihrer Haltung, dass Architektur für Menschen gemacht ist und ästhetische Räume auch im Gesundheitswesen möglich und wichtig sind.
Als Fotograf ist es mein Ziel, diese Haltung verständlich und sichtbar zu machen. Jedes Detail, jede Perspektive und jede Lichtstimmung dient dazu, Architektur so abzubilden, wie sie erlebt wird: warm, funktional, menschlich und hochwertig. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie medizinische Räume durch Gestaltung an Qualität gewinnen – und wie Praxisfotografie dazu beiträgt, diese Gestaltung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
